Gegen Katerstimmung am Aschermittwoch!
Aschermittwoch und Katzenjammer – offiziell nennt sich das Resultat zu üppigen Feierns „Alkoholisches Post-Intoxikations-Syndrom", der Volksmund sagt einfach „Kater“ dazu. Aber wieso begehrt dieser Kater am Tag danach sauren Fisch und salzige Hühnersuppe zum Frühstück…?
Die Zunge ist pelzig wie der Stubentiger, der Schädel brummt, schwindlig und übel ist einem auch – das war ein haariger Faschingsdienstag. Eigentlich leiden wir unter einer (leichten) Alkoholvergiftung (die Briten sagen „Hangover“ dazu). Der Alkohol, der erst Spaß und Entspannung brachte, kann den Körper im Nachhinein ganz schön stressen! Zucker- und kohlensäurehaltige Getränke haben die Wirkung noch verstärkt. Aber abgesehen von allen guten Vorsätzen, das nie-nie-nie mehr wieder zu tun – was jetzt?
Erstens: Auf keinen Fall Autofahren! Der Körper beginnt erst etwa zwei Stunden nach der letzten Alkoholaufnahme mit dem Abbau und baut dann pro Stunde etwa 0,1 bis 0,2 g Alkohol pro kg Körpergewicht ab (das lässt sich auch durch nichts in der Welt beschleunigen!).
Zum Beispiel: Ein 70 Kilo schwerer Mann trinkt 2 Krügel Bier, die ca. 40 g Alkohol enthalten. Das bedeutet, dass er erst nach knapp sechs Stunden nach Beginn des Alkoholabbaus wieder vollkommen nüchtern ist. Da erst etwa zwei Stunden nach der Alkoholaufnahme mit dem Abbau begonnen wird, vergehen nach dem Trinken insgesamt rund acht Stunden bis zur völligen Nüchternheit und damit zur Fahrtauglichkeit!
Zweitens: Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit und mit ihm Mineralstoffe. Gleichzeitig übersäuert Alkohol den Organismus und senkt den Blutzuckerspiegel.
Viel (Mineral-)Wasser und/oder frisch gepressten, Vitamin-C-reichen Orangensaft trinken und keinen Kaffee, der zusätzlich dehydrierend wirkt. Kamillen- und Pfefferminztee beruhigen den aufgebrachten Magen und die Übelkeit – auch eine salzige (Hühner-)Brühe kann helfen. Ein Löffel Honig hilft dem Blutzucker wieder auf die Beine, Rollmops und Gurken gleichen den Mineralstoffverlust aus und unterstützen den Alkoholabbau. Der Hunger nach Deftigem hat seinen Sinn. Das in diesen Lebensmitteln enthaltene Salz trägt dazu bei, den Mineralhaushalt wieder in Ordnung zu bringen.
Auch Toast und Speck mit Eiern ergeben daher ein ideales Katerfrühstück. Essen – sofern möglich – ist immer ein gutes Mittel gegen Kater, erhöht den Blutzuckerspiegel und Stoffwechsel und beschleunigt damit den Alkoholabbau.
Ein großes Glas Tomatensaft mit etwas Salz und Cayennepfeffer wirkt manchmal wahre Wunder. Seesalz ergänzt ebenfalls den Mineralverlust, Cayennepfeffer ist ein natürliches Schmerzmittel und der Tomatensaft rehydriert den Körper… Dazu eine Banane, um das ausgeschwemmte Kalium zu ersetzen und eine Magnesiumtablette.
Und: Sofern möglich, ab an die frische Luft – ein Spaziergang bringt den Kreislauf am besten in Schwung!
Aber trotzdem: Vorbeugen ist besser als Leiden – und der Aschermittwoch-Fischschmaus, der sich aus dem ursprünglichen Kater-Rollmops-Frühstück entwickelt hat, schmeckt viel besser ohne Kater!
Also: Immer eine gute Grundlage schaffen: Fette, eiweißreiche Häppchen verzögern die Aufnahme von Alkohol. Dazu niemals billigen Alkohol und nicht „durcheinander“ trinken und dazwischen immer wieder ein Glas (natriumhaltiges) Wasser – und nicht zu viel trinken! Besonders tückisch sind Cocktails, süß und hochprozentig verschaffen sie unter Umständen heftige Kopfschmerzen am nächsten Tag.
Vor dem Schlafengehen dann gut lüften, eine Multi-Vitamintablette und/oder Acetylsalicylsäure einnehmen und dazu viel trinken, um den Elektrolythaushalt möglichst schnell wieder in Ordnung zu bringen.
Was das immer wieder zitierte „Reparaturbier“ betrifft – davon ist wohl abzuraten. Es beruhigt zwar kurz die Nerven, weil es den Alkoholspiegel fast in Sekundenschnelle wieder anhebt. Aber – frisch von der Leber weg gesagt – das Reparaturbier (oder der ...schnaps etc.) ist eine fatale Sache und tabu: Es verschiebt den Kater einfach ein paar Stunden nach hinten. Und wer nicht zu den Alkoholikern zählt, sondern „nur“ einen Faschingsdienstag-Ausrutscher hatte, dem wird ohnehin beim Gedanken an ein Nach-Kater-Bier schon schlecht…
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